Entdecken Sie feinste Geruchs- und Geschmackseigenschaften, Unterschiede in der Schaumbeschaffenheit und ein brillantes Farbspektrum. Goldgelb, bernsteinfarben, opal-schimmernd, fruchtig, aromatisch, feinwürzig, malzblumig, subtil-herb, feinhefig und Vieles mehr – setzen Sie alle Sinne ein und genießen Sie die Vielfalt der Hofbräuhaus-Biere.
Geschichte
Wilhelm V., Herzog von Bayern (1579 – 1597), hat einen durstigen und anspruchsvollen Hofstaat. Dem ist das in München gebraute Bier nicht gut genug, so dass aus der niedersächsischen Stadt Einbeck ständig Bier nach München importiert werden muss. Wilhelm befiehlt seinem Hofstaat nachzudenken, wie sich Kosten und Vergnügen in ein Gleichgewicht bringen ließen. Am 27. September 1589 unterbreiten ihm die Kammermeister und Räte Ch. Strabl, A. Amasmeyr, S. Prew und G. Griesmair eine Idee: Warum nicht ein Brauhaus bauen. Wilhelm nimmt diesen Plan hocherfreut an und rekrutiert noch am selben Tag den Braumeister des Klosters Geisenfeld, Heimeran Pongratz, als Planer, Bauherren und ersten Braumeister des Hofbräuhauses.
1602; Wilhelms Sohn und Nachfolger, Maximilian I. hat einen etwas anderen Biergeschmack als sein Vater und Vorgänger: Er steht weniger auf das schwere Braunbier, der zu seiner Zeit beliebteste Gerstensaft. Er ist nicht nur ein Feinschmecker, sondern auch ein kleines Cleverle, was Finanzen und Marketing angeht. Kurzerhand verbietet er allen anderen privaten Sudstätten, Weißbier zu brauen und sichert sich und damit seinen weißen Bräuhäusern (darunter auch das heutige Hofbräuhaus) das Weißbiermonopol. Das bedeutet für den herzoglichen Hof nicht nur eine stattliche Einnahmequelle, sondern für Hofbräu München über 400 Jahre Erfahrung im Weißbierbrauen.
Wer Erfolg hat, hat's nicht leicht. 1607 Maximilian merkt es daran, dass sein Weißbier einen dermaßen reißenden Absatz findet, so dass die Brauerei am Alten Hof mit dem Biersieden gar nicht nachkommt. Immerhin braut das Herzogliche Hofbräuhaus im Jahr 1605 satte 1.444 Hektoliter Bier – für die damalige Zeit ein riesiger Biersee! Maximilian beschließt, die Weißbier-Brauerei auszulagern und läßt am Platzl eine neue Sudstätte errichten. An diesem Ort steht das Hofbräuhaus noch heute. So ein Neubau muss natürlich bezahlt werden. Maximilian, das Finanzgenie, erkennt, welches Potential im Weissbier steckt und macht den Durst seines Volkes zu barem Geld: Im Jahr 1610 erlaubt er offiziell, was vorher schon unter der Hand Gang und Gäbe war: Per Edikt gestattet er den Gastwirten Münchens, Bier aus dem Herzoglichen Hofbräuhaus zu beziehen und dieses nicht nur an die höfischen Bediensteten, sondern auch an das "gemeine Volk" auszuschenken. Das war der Startschuß für den Siegeszug der Biere von Hofbräu München.
1614 steht der Nachfolger von Heimeran Pongraz, Elias Pichler, unter Zugzwang. Neubau und Einrichtung der Brauerei am Platzl sind abgeschlossen, die Sude funktionieren, aber der Hofstaat mault: Früher gab's doch immer das gute, starke Bier aus Einbeck, aber jetzt... nur das selbstgebraute Braun- und Weißbier... ein stärkerer Stoff muss her! Pichler experimentiert und bringt Anfang 1614 das erste in München gebraute Bier nach "Ainpockhischer Art" heraus. Schon bald wird der Maibock zum Retter der Stadt München: Als 1632 im Zuge des Dreißigjährigen Krieges die Schweden die Stadt besetzen, sehen sie von Plünderung und Brandschatzung nur ab, wenn sie als Tribut 344 Eimer Maibock aus dem Hofbräuhaus erhalten.
Der bayerische König Maximilian I. Joseph läßt sich nicht lumpen, als sein Sohn Ludwig seine Angebetete Therese von Sachsen-Hildburghausen ehelicht und spendiert am 17. Oktober 1810 für 40.000 Besucher ein Riesen-Fest. Der Höhepunkt ist ein Pferderennen über elf Kilometer Länge, das auf einer großen Wiese vor der Stadt ausgetragen wird. Maximilian I. Joseph gewährt gerne die Bitte, diese Wiese zu Ehren der Braut "Theresienwiese" zu nennen und das Fest jedes Jahr zu wiederholen. Da zu einem anständigen Volksfest eine deftige Verköstigung gehört, werden Gastronomiebetriebe und Ausschankstätten zugelassen, darunter eine des Königlichen Hofbräuhauses. Die königlichen Biersieder wollen ihrer Majestät einen ganz besonderen Trunk kredenzen und beginnen zwei Jahre später, für dieses Fest ein Bier mit tiefgoldener Farbe, stärkerer Stammwürze und höherem Alkoholgehalt zu brauen: Das weltberühmte "Oktoberfestbier" von Hofbräu München.
1828 als sich die Münchner Privatbrauer und Wirte beschweren, dass sich außer den öffentlichen Bediensteten auch viele Normalbürger am königlichen Hofbräu-Bier ergötzen, erweist sich Ludwig I. als radikaler Menschenfreund: Per Dekret verfügt er den öffentlichen Ausschank und die Bewirtung im Hofbräuhaus – die Geburtsstunde des heutigen Hofbräuhaus-Betriebs am Platzl. 16 Jahre später, am 1. Oktober 1844, stellt Ludwig seine Menschenfreundlichkeit erneut unter Beweis: Anstatt 6 1/2 Kreuzer kostet die Maß Hofbräu-Bier nur noch 5 Kreuzer, um, so Ludwig, "der arbeitenden Klasse und dem Militär die Möglichkeit zu geben, sich einen gesunden und wohlfeilen Trunk zu leisten."
1879; Den Tatbestand des Plagiats, also schlicht des Ideen-Klaus, nennt man in der Werbung "Inspiration". Und von dem ganz eigenen Signet des Münchner Hofbräuhauses, lassen sich diverse andere Brauhäuser der deutschen Höfe "inspirieren". Um diesen Umstand zu unterbinden, läßt Brauereidirektor Johann Nepomuk Staubwasser dieses weltberühmte Markenzeichen erst beim Landgericht München und kurze Zeit später beim kaiserlichen Patentamt in Berlin "allein für die Firma Königl. Hofbräuhaus in München" anmelden. Die "Waren, für welche das Zeichen bestimmt ist", so die Patenturkunde, sind "selbstgebraute Biere in Gebinde und Flaschen".
1896 wird es im Hofbräuhaus am Platzl eng. Brauerei und Gaststätte unter einem Dach kann auf Dauer nicht gut gehen. Prinzregent Luitpold beschließt, die Brauerei aus dem Hofbräuhaus herauszunehmen und über den Lagerkellern an der Inneren Wiener Straße eine neue Sudstätte zu errichten. Am 22. Mai 1896 wird am Platzl der letzte Biersud angesetzt und am 2. Juni in den neuen Gärkeller gefahren. Die unbrauchbaren Einrichtungsteile werden verschrottet, neue angeschafft und alles Brauchbare innerhalb von 70 Tagen in die neue Brauerei gefahren, so dass am 10. August 1896 der erste Sud in der neuen Braustätte angesetzt werden konnte.
Der immer stärker aufkommende "Tourismus" schwemmt immer mehr Leute in die Stadt, auf deren Programm ein Besuch im Hofbräuhaus steht. Der in Chemnitz geborene Architekt Max Littmann erhält von der königlichen Baubehörde den Auftrag, das Anwesen am Platzl in einen modernen Gastronomiebetrieb umzubauen. Am 2. September 1896 beginnt die Firma von Littmanns Schwiegervater Jakob Heilmann mit dem Abbruch des alten Sudhauses und an dieser Stelle mit der Errichtung der heutigen Schwemme, die schon am 9. Februar 1897 eröffnet werden kann. An diesem Tag beginnen die Abrißarbeiten am Verwaltungsgebäude, aus dem der individuelle Gaststättenbereich wird. Genau am 22. September wird das neue Hofbräuhaus eröffnet.
Auch der berühmteste Bierausschank der Welt wird von der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges nicht verschont: In der Nacht zum 25. April 1944 treffen die ersten Fliegerbomben das Hofbräuhaus, bei drei weiteren Luftangriffen wird das Haus immer mehr zerstört. Als am 8. Mai 1945 die Waffen in Deutschland endgültig schweigen, ist im Hofbräuhaus nur noch ein kleiner Teil der Schwemme funktionsfähig, alle anderen Räume sind zerbombt.
Das erste Oktoberfest nach dem 2. Welkrieg fand 1949 statt. 1950 war ein Meilenstein in der Oktoberfestgeschichte, denn zum ersten Mal eröffnet der Oberbürgermeister der Stadt München, Thomas Wimmer, mit dem Anzapfen des ersten Fasses im Schottenhammel-Zelt auch offiziell das Oktoberfest. Kurioserweise wurde sowohl 1950 als auch 1951 mit Steinkrügen von HB München angezapft - und nicht nur das: Auch das Oktoberfestbier, das in beiden Jahren zum Ausschank kam, wurde nicht wie bisher von der Spaten-Brauerei geliefert, sondern von Hofbräu München. Damals konnte sich die Familie Schottenhammel nicht mit der Spaten-Brauerei auf den Bierpreis einigen und bezog kurzerhand die benötigte Biermenge von Hofbräu München.
1950; Trotz der massiven Luftbombardements im 2. Weltkrieg durch die Alliierten, bei denen auch das Hofbräuhaus am Platzl fast vollständig zerstört wurde (siehe 1944) blieben einige Hundert Krüge in den Kellern des Hofbräuhauses am Platzl vollständig erhalten. Selbstverständlich wurden diese wichtigen Ausschankgefäße sofort in Sicherheit gebracht und aufgestapelt. Im Herbst 1945 übernimmt Valentin Emmert als erster Wirt nach dem Krieg die Hofbräuhaus-Ruine. Notdürftig flickt er die zerstörten Räume wieder zusammen, so dass der Gastronomie-Betrieb aufrecht erhalten werden kann. Auch in der Brauerei in der Inneren Wiener Straße wird gebaut: Die Sudstätten sind zu 60% zerstört, aber die Nachfrage nach Hofbräu-Bier bleibt ungebrochen. Im Jahre 1958, zur 800-Jahr-Feier der Stadt München, wird der Festsaal neu eröffnet und die Renovierungsarbeiten damit abgeschlossen.
1972 wird auf dem Oktoberfest das neue Hofbräuhaus-Festzelt vorgestellt, die größte Festhalle auf der Wiesn. Bei einer Länge von 82 und einer Breite von 62 Metern überdacht sie eine Fläche von 5.084 Quadratmetern, zu denen noch etwas mehr als 2.000 Quadratmeter Biergarten kommen. So bietet das neue Festzelt knapp 10.000 Oktoberfest-Besuchern Platz. Und die bringen gewaltig Durst und Hunger mit: So werden während des 16-tägigen Oktoberfestes im HB-Zelt rund 5.500 Hektoliter Bier ausgeschenkt und rund 70.000 Portionen Hendl, 5.500 Portionen Schweinshax'n, 8.500 Portionen Schweinswürstel und 2.800 Portionen Spareribs verzehrt.
1980 macht der Freistaat Bayern Pläne, die Brauerei an den Stadtrand zu verlagern, im September 1986 erfolgt der erste Spatenstich am neuen Standort München-Riem, am 23. November 1988 die feierliche Einweihung des 76 Millionen Mark teuren Neubaus. Ein eigener Tiefbrunnen zur Brauwassergewinnung, optimale Verkehrsanbindung an Schiene und Straße sowie eine maschinelle Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik machen aus der auf eine Jahreskapazität von 250.000 Hektolitern ausgelegten Hofbräuhaus-Sudstätte eine der modernsten Brauereien Europas.
Um die steigende Nachfrage im In- und Ausland befriedigen zu können, muss die Brauerei bereits sieben Jahre nach ihrer Erbauung erweitert werden: Zu den 51 bereits bestehenden Lagertanks kommen im August 1995 vier neue mit einer Gesamtkapazität von 6.720 Hektolitern dazu. Damit hat Hofbräu München sein gesamtes Tankvolumen auf einen Schlag um 15,7% gesteigert.
Am 3. November 1997 findet in der Münchner Innenstadt ein rauschendes Fest statt: Das Hofbräuhaus feiert seinen Hundertsten Geburtstag in seiner jetzigen äußeren Gestaltung und in seiner Funktion als Gaststätte. Hunderte von Stammgästen prosten sich mit dem extra zu diesem Anlaß gebrauten Jubiläumsbier zu und trinken auf das Hofbräuhaus – das berühmteste Wirtshaus der Welt!
01. September 2000: Führungswechsel in der Geschäftsleitung von Hofbräu München. Übergabe des "Steuerrades" von Herrn Prof. Dr. Kurt Faltlhauser und Herrn Albert Riedl an Herrn Dr. Michael Möller.
01.01.2002: Hofbräu München übernimmt die Belieferung des berühmtesten und schönsten Biergartens in München, am Chinesischen Turm im Englischen Garten sowie dem dazugehörigen Restaurant.
Hofbräu München wagt den Schritt über den großen Teich, denn Erfolg kennt keine Grenzen. Im Frühjahr 2003 wird auf Grund der hohen Popularität in den USA, in Newport (Kentucky), eine Minibrauerei im Stil des Hofbräuhauses eröffnet. Nach einjähriger Bauzeit entsteht in der Unterhaltungsmetropole Las Vegas, gleich neben dem legendären Hard Rock Café eine originalgetreue Kopie des Hofbräuhaus München.
Zum 400-jährigen Geburtstag überreichte der bayerische Staatsminister der Finanzen, Prof. Dr. Kurt Faltlhauser symbolisch die Figurine des Braugehilfen Julius, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf dem Nordgiebel des berühmten Hofbräuhaus-Erkers stand. 2008 wird sie, nach 60 Jahren, wieder an ihren alten Platz zurückkehren.
Am 16. März 2009 öffnete in Pittsburgh das dritte Hofbräuhaus seine Tore. Das schmucke Anwesen liegt im Stadtviertel Southside Works, am Südufer des Monongahela River, ganz in der Nähe der Hot Metal Bridge.
2011; Die Brauerei wurde um acht neue Tanks im Gär- und Lagerkeller erweitert. Die Anlieferung der 14 Tonnen schweren Tanks, die jeweils 1.650 Hektoliter Bier fassen können, erfolgte mit Spezialtransportern. Damit ist Hofbräu München jetzt in der Lage, 90.000 Hektoliter mehr Bier zu brauen. 2012 wurde zum ersten Mal in der über 400-jährigen Geschichte der Brauerei die 300.000 HL-Grenze überschritten. Der Ausstoß der Brauerei lag bei knapp 310.000 HL. Das Verhältnis zwischen Export und Inlandsabsatz betrug 50:50. Mit über 50 Prozent des Absatzanteiles ist das "Hofbräu Original" die Nummer eins im Sortiment der Brauerei. Im Verhältnis zum Gesamtausstoß machten die hellen Biere etwa 52 Prozent des Absatzes aus, gefolgt von den Saisonspezialitäten (Hofbräu Maibock, Münchner Sommer naturtrüb, Hofbräu Oktoberfestbier, Hofbräu Festbier) mit 23 Prozent, den Weißbieren (Münchner Weisse und Hofbräu Schwarze Weisse) mit 20 Prozent und dem Hofbräu Dunkel mit etwa fünf Prozent.
Am 01.03.2012 fand die Wiedereröffnung der ersten lizenzierten Gastronomie von Hofbräu München in Klagenfurt / Österreich statt. Die Räumlichkeiten des Hofbräu zum Lindwurm bieten rund 130 Gästen Platz und laden ein, die Mittags- und Abendstunden in gemütlich-uriger Atmosphäre zu verbringen. Im lauschigen Biergarten finden rund 100 Gäste Platz. Neben dem abgetrennten Stüberl, das sich hervorragend für geschlossene Gesellschaften zu besonderen Anlässen eignet, gibt es einen gesonderten Nichtraucherbereich, für all diejenigen, die die urige Hofbräu Atmosphäre rauchfrei genießen wollen. Wirt des Hofbräu zum Lindwurm ist Herr Michael Jammer.
Seit dem Neubau 1988 wurde die Brauerei in ihrem 25-jährigen Bestehen kontinuierlich erweitert und modernisiert. 2013 startet das größte bisherige Bauprojekt mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums.