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Poggio Antico
Als Paola Gloder vor der Berufswahl stand, war Wein für sie noch kein Thema, ausser dass zuhause bei Tisch nie eine gute Flasche fehlte. Ihr Vater, Bankfachmann, legte Wert auf eine solide kaufmännische Ausbildung seiner Tochter. Er schickte sie in die entsprechenden Schulen in Italien und in den USA - selbst kaufte er ein (heruntergekommenes) Weingut. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls entstand dadurch Handlungsbedarf, denn Vater Gloder hatte nicht die Absicht , selbst Winzer zu werden. Paola hingegen spürte bald einmal die Faszination, die nicht nur der Wein, sondern auch das Landleben, der Umgang mit Reben, gärendem Most, reifendem Jungwein und schliesslich das gelungene Werk auf sie ausübt. 1986, zwei Jahre nach dem Kauf des Poggio Antico, war es so weit: Paolas Vater übertrug ihr die Verantwortung. Eine riesige Aufgabe erwartete sie, denn vieles stand nicht zum Besten: Die Reben bedurften einer Neugliederung, die Kellerei erforderte eine gründliche Renovation in allen Bereichen und zudem übertrafen die schon im Keller lagernden Weine nur ausnahmsweise das Mittelmass. Autodidaktisch und oft den Kollegen über die Schulter schauend erwarb sich Paola die für die Arbeiten im Rebberg und Keller notwendigen Kenntnisse. Den grossen Triumph ermöglichte bereits der Jahrgang 1985, den der "Wine Spectator" in seiner Auflistung der Top 100 auf Platz 4 rangierte. Es war der erste selbst gekelterte Brunello di Montalcino und so lernte die Weinwelt gleich auch einen neuen Brunello-Stil kennen: weg vom schweren, rustikalen Wein, hin zum kräftigen und eleganten. Ein Stil, dem Paola bis heute treu bleibt.