Südsteiermark
So vielschichtig wie die Rebsorten sind auch die Böden, die im Weinbaugebiet Südsteiermark zur Verfügung stehen. Sie reichen von Sand und Schiefer bis zu Mergel und Kalkstein. Feuchtwarmes, mediterranes Klima bestimmt den langen Vegetationsverlauf, kühle Nächte fördern die Entwicklung einer reichhaltigen Aromatik, die den Weißweinsorten zu Nuancenreichtum und Noblesse verhilft. Dies gilt sowohl für die schlanken, fruchtbetonten Jungweine – als „Junker“ die Vorboten des neuen Jahrgangs – als auch für die besonders gebietstypischen Weißweine, die mit der geschützten Ursprungsbezeichnung „Südsteiermark DAC“ auf den Markt kommen.
Die herkunftstypischen südsteirischen DAC-Weine gliedern sich – wie ihre Pendants in der Weststeiermark und im Vulkanland – in drei Stufen: Gebietswein, Ortswein, Riedenwein. Die Zusatzbezeichnung „Reserve“ ist für Weine mit mehr Reife zulässig. Eine Besonderheit aller steirischen DAC-Weine: Sie müssen per Hand gelesen werden müssen.
Speziell die Rebsorte Sauvignon Blanc konnte sich im Zuge der kontinuierlichen Weiterentwicklung an die Spitze emporarbeiten, und heute gehören Sauvignons aus der Südsteiermark zur Weltklasse. Rund ein Fünftel der Anbaufläche des Gebiets ist mit dieser Sorte bepflanzt, das gebietstypische Spektrum reicht von duftig-frischen Exemplaren bis zu hocheleganten Spitzen-Sauvignons mit unverwechselbarem Terroirausdruck. Kein Wunder also, dass diese Sorte das Feld der zugelassenen DAC-Rebsorten anführt: Gemeinsam mit Welschriesling , Weißburgunder, Morillon (Chardonnay), Grauburgunder, Riesling, Gelber Muskateller und Traminer bildet der Sauvignon Blanc die Basis für die Südsteiermark-DAC-Weine. Besonders in den Gegenden um Eichberg, Leutschach und Gamlitz gehört der Gelbe Muskateller zu den Sortenstars. Der Riesling ist die Spezialität um Kitzeck im Sausal, wo auch die steilsten (mit mehr als 100 Prozent Hangneigung) und höchstgelegenen (bis über 600 Meter Seehöhe) Weingärten der Steiermark zu finden sind. Burgunder-Freunde werden unter anderem bei substanzreichen Morillons (Chardonnays) von kalkreichen Böden rund um Ehrenhausen fündig.
Klingende Namen von Lagen wie Czamillonberg, Grassnitzberg, Kittenberg, Nussberg, Obegg, Sernauberg, Kranachberg oder Zieregg wecken Assoziationen zu den entsprechenden Topweinen.
Quelle: oesterreichwein.at
Den nachhaltigen Erfolg der südsteirischen Weine garantiert eine äußerst aufgeschlossene Winzerschaft, die auf Reisen und bei Praxisaufenthalten in der internationalen Weinwelt Erfahrungen gesammelt hat. Doch auch die Weinbauschule in Silberberg trägt in Theorie und Praxis dazu bei, Nachwuchswinzer mit besten Qualifikationen auszustatten.
Die steirischen Spitzenweine haben mittlerweile nicht nur auf den Weinkarten der regionalen Gastronomie Einzug gehalten, sondern sorgen auch international für Aufsehen. Erzherzog Johann, ein Weinbaupionier mit für seine Zeit „europäischem“ Weitblick in Sachen Weinkultur, dessen Spuren bis heute im Gebiet nachvollziehbar sind, wäre heute stolz auf seine südsteirischen Winzer.
Südsteiermark-DAC-Weine sind vielseitige Speisenbegleiter. Zu regionalen Spezialitäten im typischen Buschenschank, zu Backhendl oder steirischem Wurzelkarpfen mit Kren lassen sich klassische Sauvignon Blancs, Welschrieslinge, Weißburgunder und sogar Muskateller hervorragend kombinieren, zu Brathendl aus Sulmtaler Huhn glänzt körperreicher Morillon. Aber auch auf den Karten internationaler Top-Restaurants sind südsteirische Weine rund um den Globus zu finden. Besonders die großen Sauvignons beweisen dort ihre Klasse als Begleiter vielfältigster Küchenstile, egal ob Fisch, Gemüse oder in speziellen Kombinationen gar rotes Fleisch die Grundlage bilden.
Quelle: oesterreichwein.at